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La Serenissima

Die Festungsstadt

Im XI. Jahrhundert nutzte der patriarchalische Staat Aquileia, einschließlich des Potentials von Marano, dessen strategischen Qualitäten und schuf einen wichtigen Zugang zum Meer. So kam es, dass im Jahr 1031 der Patriarch Popone, der die Zuständigkeit für dieses Gebiet, einschließlich der Lagune, erhalten hatte, eine Festung zum Schutz der Stadt errichtet.

Für das Patriarchat stellte die Festung von Marano ein Bollwerk zum Schutz vor Feinden, die vom Meer aus kamen, dar; insbesondere der Venezianer, die auf die Vorherrschaft über die Obere Adria abzielten.
Die Dokumente und Anlagen des XVI. Jahrhunderts ermöglichen es uns, einige Aspekte der Stadtfestung zu erfahren, die damals von Österreichern und Venezianern aufgrund ihres strategischen Wertes, bestritten wurde. Die, von Wasser umgebene Festung, sah wie eine uneinnehmbare Insel aus. Dort lebten nicht mehr als 600 bis 700 Bürger, während die Garnison, je nach militärischem Bedarf, zwischen 100 und 400 Mann zählte. Sie wurde von den Österreichern als „eine der stärksten Festungen Italiens angesehen und so nah an Venedig, dass man innerhalb von sechs Stunden von einem Ort zum anderen gelangen konnte“.
Ende des XVIII. Jahrhunderts, als die Republik Venedig fiel, begann der Untergang der Festung, da der umliegende Kanal nicht gewartet und gepflegt wurde. Die ungesunde Umgebung, die das Auftreten von Epidemien begünstigte, hat im Jahr 1890 deren Ende verhängt, als die Mauern, die die Belüftung im Innern verhinderten, niedergerissen wurden.

Das tägliche Leben zwischen dem XVII. und XIX. Jahrhundert

Obwohl Marano „von außen“ als eine der wichtigsten Festungen der oberen Adria angesehen wurde, verlief das Leben der Bevölkerung hinter den Mauern auf einfache, vom Festland isolierte Weise und basierte sich fast ausschließlich auf die Fischressourcen. Alles spielte sich innerhalb der Mauern ab, „innerhalb des antiken Kreises“: Zeremonien, Handel, Elend, Krankheit, Tod.…

Zwischen dem XVIII. und Mitte des XIX. Jahrhunderts lebten hier von 400 bis 700 Menschen, wobei sich die Zahlen nicht nur aufgrund wirtschaftlicher und sozialer Faktoren änderten, sondern vor allem aufgrund von Hungersnöten und schrecklichen Epidemien (Cholera, Pocken, Typhus, Malaria), die durch sehr schlechte, hygienische Bedingungen, verursacht wurden. Ende des XIX. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl, aufgrund eines deutlichen, demografischen Zuwachses, auf 1000 Personen an, nachdem viele Krankheiten ausgerottet und die Nahrungsmittelknappheit nachgelassen hatte. Die Ausübung der Fischerei ließ den Bewohnern praktisch keinen Raum für andere Tätigkeiten; dies wurde von einer, von Venedig erlassenen Anordnung festgesetzt, die die Ausbeutung der Lagunengewässer regelte. In diesen Gewässern setzten die Bewohner von Marano ihre Fischerboote aus, ohne aufs offene Meer zu fahren. Ihr Arbeitsrhythmus war von jahreszeitlichen und klimatischen Schwankungen geprägt, sodass sie im Sommer dazu gezwungen waren, in den „Casoni“ (Fischerhäusern) auf den Inseln zu bleiben und somit lang von zu Hause fern blieben.
Die Serenissima kontrollierte auch die Vermarktung der Fänge streng. Eine Rechtsverordnung verbot die Haltbarmachung von Fisch durch Einsalzen mit dem Salz aus den lokalen Salinen und genehmigte ausschließlich die Vermarktung von frischem Fisch.