Hochseefischerei
Text Cristiano Mauro.
Die Hochseefischerei untergliedert sich in fünf Unterkategorien: fischen mit Kiemennetzen, fischen mit Reusen für Tintenfische, fischen der Fangschreckenkrebse, Grundschleppnetzfischerei und fischen mit hydraulischen Dredgen.
Die Trammelnetzfischerei „passelere” wird von kleinen bis mittelgroßen Schiffen ausgeübt, die Netze werden über Nacht ausgeworfen und eingeholt, oder am Abend ausgeworfen und vor dem Morgengrauen eingeholt. Anhand der Maschenöffnung des Netzes wird die Größe des gefangenen Fisches bestimmt. Im Frühjahr werden mit dieser Tätigkeit Tintenfische, im Laufe des Jahres, die restlichen Fische gefangen. In den Herbst- und Wintermonaten, in denen der Fisch, um seine Eier zu legen, von den Lagunen ins offene Meer hinaus migriert, sind gute Fänge zu verzeichnen. Diese Tätigkeit ist auch Teil der traditionellen Fischerei.
Beim fischen der Tintenfische mit Reusen geht es darum, eine Reihe von Reusen, besser gesagt, Reusen, die, eine mit der anderen verbunden sind, nahe der Seegraswiesen vor den Stränden, wo die Tintenfische im Frühjahr ihre Eier legen, auszusetzen; so können sie gefangen werden. Nachdem die Reusen geleert wurden, werden diese wieder ausgesetzt. Das Fischen der Fangschreckenkrebse mit Korbreusen erfolgt mit Eisenkäfigen, die mit einem Köder (Sardine) versehen werden; der Fangschreckenkrebs schwimmt hinein und kann nicht mehr entkommen. Nach der Entleerung werden die Korbreusen wieder mit einem Köder versehen und erneut zum Fischen abgesenkt.
Die Schleppnetzfischerei unterscheidet sich in zwei Tätigkeitsbereiche: das Fischen mit dem Grundschleppnetz und das Fischen mit der Baumkurre.
Das Grundschleppnetz ist ein trichterförmiges Netz, das von großen Schiffen gezogen wird. Dieses Netz wird von zwei Scherbrettern offen gehalten, die mit Stahlkabeln an dem Schiff befestigt sind und das Auftriebskonzept ausnutzen. So wird das Fanggerät, in das der Fisch gelangt, auseinandergehalten; der Fisch endet im Steert (am Ende des Netzsacks), der auf das Boot gezogen und ausgeleert wird. Das Netz wird wieder abgesenkt und sobald auch die Schleppleinen abgetaucht sind, werden diese an den Scherbrettern befestigt. Nachdem diese ins Wasser gelassen werden und nach Erreichen der richtigen Stahlseillänge, wird das Schiff auf seine Arbeitsgeschwindigkeit eingestellt, um mit dem Netz ordnungsgemäß arbeiten zu können. Die Grundschleppnetze gliedern sich in zwei Kategorien auf: benthische Netze, die mit dem Meeresboden in Berührung kommen und Fische/wirbellose Wasserlebewesen mit benthischen Gewohnheiten fangen, und semi- pelagische Netze, die zum Teil mit dem Meeresboden in Berührung kommen und den Fang von Fischen auch mit pelagischen Gewohnheiten ermöglichen.
Beim fischen mit der Baumkurre werden Kufen ins Wasser abgesenkt, auf denen die Baumkurre den Meeresboden aufkratzt und die Fische/ wirbellosen Wasserlebewesen in den Steert befördert. Diese Art der Fischerei ermöglicht den Fang von Organismen mit benthischen Gewohnheiten.
Die hydraulische Dredgenfischerei ermöglicht den Fang von wirbellosen Wasserlebewesen, hauptsächlich Venusmuscheln, Teppichmuscheln und Schwertmuscheln. Mittelgroße Schiffe werfen einen Anker, der mit einem Kabel verbunden ist, ins Meer. An der Vorderseite des Bootes wird ein Korb heruntergelassen. Durch die Rückgewinnung des Ankerkabels bewegt sich das Schiff nach hinten; so werden die Organismen in den Korb befördert, der durch Aufkratzen des Meeresbodens den Fang ermöglicht. Mithilfe eines starken Wasserstrahls, der das Sediment aufwirbelt, wird das Produkt gewaschen. Ein Netz mit entsprechender Maschenöffnung, um die handelsfähige Produktgröße zu selektieren, ermöglicht es, die Organismen aufzunehmen. Der Korb am Ende des Hols wird hochgezogen und das Produkt wird sortiert. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Diese Art der Fischerei wird von einem Konsortium verwaltet, das Quoten festgelegt hat, die eingehalten werden müssen, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen langfristig zu gewährleisten.